Wenn Jäger zu Fotografen werden

Tierfotografie verbindet Spannung und Begeisterung, sowohl für die Technik, als auch für unsere Natur und Umwelt. Sie ist faszinierend und anspruchsvoll zugleich, denn Tiere sind schnell und unberechenbar.

Das Fotografieren von Tieren bekommt in unserer heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert. Allein aus dem Grund, dass es viele Tiere die es vor 30 Jahren noch gab, nicht mehr gibt. Neben dem Aspekt der Kunst dient die Tierfotografie auch dem Erhalt und der Kategorisierung unserer Natur und Umwelt. Vor allem, weil immer mehr Tiere aussterben oder bedroht sind.

Ein gutes Beispiel von Tierfotografie, der Schnee Leopard ist schwierig abzulichten

Der vom aussterben bedrohte Schneeleopard

Ich hatte das Vergnügen einen Fotografen und Tierliebhaber aus der Nähe von Trier/Bitburg kennenzulernen. Als Fotografie-Amateur und Naturliebhaber konnte ich äußerst viel lernen und für meinen Weg als Hobby Fotograf und Naturliebhaber mitnehmen. Die genannte Gegend bietet auch zum Beispiel eine große Vielfalt an Tieren, sei es ganz kleine oder ganz groß. Der Fotograf, der mir einige Tricks, auf die ich noch eingehen werde, gezeigt hat, kommt aus der Eifel und hat auch dort sein Studio.

Seit Jahren bin ich in der Gegend der luxemburgischen Grenze zu Deutschland hin unterwegs, also genau da wo er herkommt, lebt und arbeitet. Dennoch sind wir uns bis vor kurzem noch nie über den Weg gelaufen.

Die Tieren bleibten oft in ihrem Versteck

Wenn man jetzt denkt, dass man Tierfotografien nur in der unberührten Natur machen kann, der irrt sich. So kann man zum Beispiel ein Foto schießen, auf dem ein Fuchs zu sehen ist, der sich nachts durch ein Industriegebiet in Berlin schleicht, auf der Suche nach einer Essgelegenheit. In der Stadt sind die Möglichkeiten aber begrenzt und die Suche nach den Tieren oftmals erschwert, da diese es gemeistert haben sich vor den Menschen so gut es geht zu verstecken.

In der freien Wildbahn sieht das etwas anders aus. Das Wissen und die Erfahrung wo sich die Tiere aufhalten, Geduld und gutes Equipment reichen aus um qualitativ hochwertige Fotografien zu machen. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit sich in einem Tarnzelt zu verstecken und zu warten bis der richtige Moment gekommen ist. Hier sollte man Windrichtung und Platzierung des Tarnzeltes beachten. Wurde das alles berücksichtigt sollte es in der Regel nur noch eine Frage der Zeit sein bis sich wilde Tiere blicken lassen.

Man muss Geduld mitbringen

Geduld sollte man trotzdem ausreichend mitbringen, ansonsten kann das Warten schnell langweilig werden. Neben der Ausrüstung sollte man noch einige kleine Tipps beachten. Man sollte stets bereit sein abzudrücken. Damit meine ich, dass wenn man einfach so in seinem Tarnzelt wartet und den Fotoapparat noch zuerst greifen muss, kann das schon zu spät sein und man hat den Moment verpasst. Also stets aufmerksam bleiben und bereithalten zum Schnappschuss. Hier hilft dann noch die dynamische Fokuseinstellung, die fast alle neueren Digitalkameras haben, hilft ungemein bei der Tierfotografie, denn durch häufiges Bewegen des Tieres muss man den Fokus öfters wieder einstellen.

Der kleine Fuchs in seinem natürlichen Umfeld

Der kleine Fuchs in seinem natürlichen Umfeld

Ein weiterer guter Tipp ist, Wetterfestes Material zu benutzen. Sei es bei der eigenen Kleidung oder bei der Fotoausrüstung. So ist man nicht gezwungen bei Regen sich zurückziehen zu müssen. Fotos bei Regen können einen ganz besonderen Flair erhalten.

Wildtiere fotografieren

Wie man die Tiere fotografiert, also in Bewegung oder ruhig spielt eigentlich keine Rolle. Man sollte nur beachten, dass Tiere in Bewegung eine kleinere Blende und Belichtungszeit erfordern, weil die Bilder sonst verwackelt werden. Stehen die Tiere ruhig rum und äsen in Frieden, kann man eine große Blende und längere Belichtungszeit wählen.

Ein wichtiger Punkt ist das Auge des Tieres stets scharf im Fokus zu haben.

Hier richtet sich der Blick des Beobachters oftmals als Erstes hin. Die Augen sagen auch viel über den Gemütszustand des Tieres aus. Wenn man es geschafft hat das Auge gut in den Fokus und in Szene zu setzen, kann man atemberaubende Aufnahmen erhalten. Es hilft sich daher auf Augenhöhe deines Motives zu begeben, genau wie bei Menschenfotografie. Am Ende sollte man vermeiden das Motiv mittig in Szene setzen, am besten sieht das Bild aus, wenn das Tier gegenüber seiner Blickrichtung im Bild ist.

Übt mit euren Haustieren

Hunde sind die besten Freunde des Menschen, abgelichtet von PM Studios

Hunde sind die besten Freunde des Menschen, abgelichtet von PM Studios

Wer jetzt Lust bekommen hat loszuziehen und Tiere zu fotografieren kann das gerne machen. Ein letzter Tipp von mir wäre noch, zu Hause mit den eigenen Haustieren oder im Zoo zu üben bevor man Tiere in der freien Wildbahn in ihrem Alltag stört. Bis man es schafft eine Kulisse in der Natur zu betreten, dort zu verharren und wieder zu verlassen ohne, dass ein Tier das mitbekommen hat, vergehen Jahre. Falls man das überhaupt schaffen kann.

Hier kann man sich die besten Tierfotografen der Welt anschauen